Im Fußball passieren immer wieder kuriose Geschichten. So auch beim Reservistenderby in der A-Klasse zwischen dem TSV Amicitia Viernheim II und dem VfR Mannheim II. Nach etwas mehr als einer Stunde unterbrach der Unparteiische die Partie, um sich per Handy über eine Regel zu erkundigen. Der Schiedsrichter war nämlich der Meinung, dass die Hausherren einen eingewechselten Spieler nicht wieder auswechseln dürften. Wenige Minuten später herrschte dann Klarheit und Viernheim konnte den verletzten Akteur ersetzen.
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie bereits zugunsten der Rasenspieler so gut wie entschieden, obwohl Mannheim in Unterzahl agierte. Deren Torhüter Robin Albrecht hatte nämlich außerhalb des Strafraums Foul gespielt und sah die Rote Karte (53.). "Wir haben das Spiel trotz einer schnellen Führung schon in der ersten Halbzeit verloren. Der VfR hatte sogar in Unterzahl noch gute Chancen" sah Viernheims Trainer Hans Scheidel, der wieder von Beginn an auf dem Feld stand, den Spielverlauf realistisch. Dass in der Schlussphase durch Dominik Müller und Philipp Haas noch einmal der Anschluss gelang, war nur noch Ergebniskosmetik.
Mann des Spiels war zweifellos Mannheims Morad El Wardi, der noch vor dem Seitenwechsel mit einem lupenreinen Hattrick die Weichen auf Sieg stellte. Nach Peschkes Ausgleich (19.) war der Gästestürmer dreimal zur Stelle um auf 1:4 zu erhöhen (24., 34., 35.). Die Hausherren bekamen erst in Überzahl wieder Zugriff auf die Partie, ohne aber zu überzeugen.
Nach dieser Heimniederlage müssen die Blaugrünen in der Tabelle den Blick nach unten richten und wieder Erfolge einfahren. Am Ende könnte jeder Punkt zählen. Für die Rasenspieler, die nur einen Zähler mehr auf dem Konto haben, geht es in den nächsten Wochen ebenfalls darum, den Kontakt zum Mittelfeld nicht zu verlieren. JR
© Südhessen Morgen, Montag, 14.09.2015
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