Der TSV Amicitia Viernheim hat zweifellos die besseren Spieler und die bessere Mannschaft, der TSV Höpfingen dagegen besitzt dagegen wohl die besten Fans der Fußball-Verbandsliga, die selbst weite Reisen in Kauf nehmen und für gute Stimmung sorgen.
So auch beim 4:1 (1:1) des TSV Amicitia im Viernheimer Waldstadion - da können sich die kritischen Anhänger der Hausherren sicher eine Scheibe abschneiden. Geholfen hat die Unterstützung allerdings nichts, denn auf dem Platz waren die Karten klar verteilt. Die Blau-Grünen mussten als Favorit die Defensive der Blau-Gelben knacken und durften sich nicht allzu viele Fehler erlauben. Ganz gelang das zunächst nicht, denn wieder einmal blieben zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt.
"Das ist unser größtes Manko, denn Chancen spielen wir uns genug heraus. Außerdem waren wir anfällig bei Kontern. Der Sieg geht trotzdem in Ordnung", war Viernheims Trainer Norbert Muris zufrieden. Mit 16 Zählern auf Tabellenplatz drei liegt der TSV Amicitia nur noch einen Punkt hinter Spitzenreiter TSG Weinheim.
Für die Führung mussten eine Standardsituation und ein Abwehrspieler herhalten. Nach einer Ecke brachte Tolga Karlidag einen Fuß in die Hereingabe, auf der Torlinie behinderten sich Keeper Daniel Noe und Carsten Schießer gegenseitig - das Leder zappelte im Netz (29.). Nachdem Viernheims Herm zwei gute Chancen vergeben hatte, fiel mit dem Pausenpfiff der Ausgleich. Torhüter Marc Bisch konnte den Schuss von Rudi Wink noch abwehren, traf aber Verteidiger Roman Haas, der das Leder ins Netz beförderte (45.).
Nach dem Wiederanpfiff lief der Ball fast nur in Richtung Gästetor. Logische Folge war das 2:1, als Marc Haffa nach einer Ecke höher sprang als der Gästekeeper und den Ball im Tor unterbrachte. (50.). Danach ließen Haffa, Monetta und Herm Möglichkeiten ungenutzt, während Höpfingen bei dem knappen Rückstand auf seine Chance lauerte. Daraus wurde aber nichts, denn der eingewechselte Daniel Schmitt sorgte mit zwei blitzsauberen Treffern für die Entscheidung (80., 87.). So mussten die Höpfinger Fans mit leeren Händen die Heimreise antreten. JR
© Südhessen Morgen, Montag, 05.10.2015
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