Sowohl der TSV Amicitia Viernheim als auch der SV 98 Schwetzingen mussten am vergangenen Wochenende in der Fußball-Verbandsliga Nordbaden Rückschläge einstecken. Die Südhessen verloren auswärts beim FC Zuzenhausen. Der Tabellenvierte verlor nach einer katastrophalen Leistung in der zweiten Hälfte überraschend deutlich mit 0:6. Der SV 98 Schwetzingen unterlag unterdessen beim VfR Mannheim mit 1:2. Am Sonntag treffen beide Teams aufeinander. Anpfiff ist um 15 Uhr im Viernheimer Waldstadion.
"Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir in dieser Saison einmal ein Spiel mit 0:6 verlieren. Und dann auch noch gegen so einen Gegner wie Zuzenhausen", sagt der Viernheimer Trainer Norbert Muris. Dabei hatte es zur Pause noch nicht so schlimm ausgesehen. "Wir haben uns in der ersten Hälfte einen Konter zum 0:1 gefangen. Im zweiten Durchgang wollte ich, dass die Mannschaft weiter Druck macht", so Muris. Doch kurz nach Wiederanpfiff nutzte Zuzenhausen einen weiteren Gegenangriff zum 2:0. "Das 0:3 war dann Slapstick, als unser Keeper den Ball dem gegnerischen Stürmer vor die Füße schoss", sagt der Viernheimer Trainer und moniert: "Danach haben wir uns gehenlassen. So dürfen wir uns nicht präsentieren."
Die Südhessen mussten durch die Niederlage den dritten Rang an den VfR Mannheim abgeben. Der Rückstand auf den Zweiten FV Lauda ist auf sechs Punkte angewachsen. Aber an Platz zwei denkt Muris sowieso nicht. Vor dem Derby zu Hause gegen den momentanen Tabellensiebten Schwetzingen, der nur drei Punkte hinter den Viernheimern liegt, sagt der Trainer: "Wir müssen erst einmal kompakt stehen. Nach dieser Leistung am Sonntag gilt es in erster Linie, gegen Schwetzingen gut zu stehen und zu versuchen, nicht in Konter zu laufen. Der SV hat in Marcel Angermund nämlich einen Spieler, der darauf lauert."
Steffen Kohl, der Coach der Schwetzinger, zeigte sich am Freitag der vergangenen Woche als fairer Verlierer. "Der VfR Mannheim hat vielleicht den besten Kader der Verbandsliga, da ist es keine Schande, wenn man mit 1:2 im Rhein-Neckar-Stadion verliert", sagte er. Sein Team zog sich auch sehr gut aus der Affäre. Beinahe hätten die Spargelstätder sogar noch einen Punkt mitgenommen. Mit 30 Punkten steht der SV 98 gut da und könnte mit einem Auswärtsdreier in Viernheim sogar noch einmal ein Wörtchen um Platz zwei mitreden.
Muris hat Respekt vor dem Gegner. "Sie machen hinten kaum Fehler. Für das Angriffsspiel aber tut Schwetzingen wenig." Beim TSV Amicitia fallen mit Daniel Herm, der studienbedingt fehlt, und Patrick Marschlich, der angeschlagen ist, zwei Leistungsträger aus. "Die beiden muss ich erst einmal ersetzen, aber eigentlich hätte ich sowieso nach Sonntag jeden ersetzen müssen", sagt Muris und verrät: "Am Dienstag wollte ich meine Spieler nicht sehen. Am Donnerstag hatten wir Training. Wen ich aufstelle, das entscheide ich kurzfristig."
© Mannheimer Morgen, Freitag, 18.03.2016
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