Zwei Tore, zwei Platzverweise, zwei enttäuschte Trainer - es war ein mitreißendes Derby. Dank eines in der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelten Foulelfmeters von Piero Adragna rettete sich der VfR Mannheim im Verbandsliga-Spitzenspiel gegen den TSV Amicitia Viernheim beim 1:1 (0:0) überglücklich einen Punkt. Vor der Saison-Bestmarke von 400 Besuchern im Rhein-Neckar-Stadion hatte Matteo Monetta die am Ende nur noch mit acht Feldspielern auf dem Rasen stehenden Südhessen zunächst in Führung gebracht (52.). Im immer enger werdenden Kampf um den zur Aufstiegsrelegation berechtigenden zweiten Tabellenplatz verteidigten die Rasenspieler (38 Punkte) so ihren dritten Tabellenplatz hinter Primus FCA Walldorf II (47) und dem FV Lauda (40). Viernheim rutschte hinter den punktgleichen und immer stärker werdenden ASV Durlach (beide 37) auf den fünften Platz ab. "Wir haben von der ersten Minute an zu wenig getan und über 90 Minuten nicht zu unserem Spiel gefunden. Es war ein glücklicher Punktgewinn, den wir trotzdem gerne mitnehmen", äußerte VfR-Trainer Hakan Atik nach einer weitgehend zerfahrenen Partie, die Viernheim eigentlich als Sieger hätte beenden müssen.
Doch der unglückliche Versuch des eingewechselten Tilo Schander, das Leder Sekunden vor dem Abpfiff aus dem Strafraum zu klären, endete am Kopf von Gegenspieler Max Denefleh. An der klaren Strafstoßentscheidung von Schiedsrichter Fatih Kerem Icli (Oberlauda) gab es auch bei den Blau-Grünen keine Diskussion. Flach unten links netzte Adragna dann ein (90.+3). Schander sah Rot, wie zuvor schon Henrik Hofstätter (34.), der wegen einer groben Unsportlichkeit früh des Feldes verwiesen wurde.
Doch in der Unterzahl legten die Gäste kämpferisch eine Schippe drauf. Der Lohn: Nach einem Patzer in der VfR-Defensive machte sich Torjäger Matteo Monetta die Gunst der Stunde zu Nutze und markierte frei aufs Tor zulaufend die Führung (52.). Viernheim agierte deutlich engagierter und war gegen die ideenlosen Platzherren auf dem Rasen präsenter. "Das tut mir natürlich weh. Vor allem für die Jungs, die eine tolle Leistung abgerufen haben", haderte Viernheims Coach Norbert Muris anschließend.
VfR Mannheim: Jäger - Danefleh, Gruber (60. Solak), Kirschner, Noura (57. Pavic), Göttlicher, Adragna, Zeric, Olumide, Maier (73. Özdemir), Baltaci.
TSV Amicitia: Heilig - Haas, Hofstätter, S. Scheidel, Karlidag, Engel, Herm (89. Hadameck), Haffa (65. Schander), Kuhn, Bayram (79. Marschlich), Monetta.
Bericht: Roland Bode
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