Privatmannschaft des TSV Amicitia liefert sich mit Verfolger Harmonia Waldhof eine rasante Spitzenpartie
Das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen zwischen der Privatmannschaft (PM) des TSV Amicitia und Verfolger Harmonia Waldhof hielt, was es versprochen hatte. Die rund 100 Zuschauer, die sich am frühen Sonntagvormittag trotz regnerischem Wetter im Waldstadion einfanden, erlebten über 90 Minuten eine spannende, teils hochklassige und rasante Spitzenpartie. Beide Mannschaften bewiesen, dass sie zurecht die beiden ersten Tabellenplätze belegen.
Beide Teams gingen hochmotiviert zur Sache, schließlich stand viel auf dem Spiel. Die Gäste aus Waldhof mussten gewinnen, um mit dem Tabellenführer punktemäßig gleichzuziehen. Die erste Offensivaktion der Harmonia wurde gleich mit dem Führungstreffer belohnt. Viernheims Schlussmann Malenicic konnte einen Distanzschuss nicht festhalten und Waldhofs Stürmer verwandelte den Nachschuss per Fallrückzieher sehenswert.
Davon unbeeindruckt zeigten die PM eine tolle Reaktion und Moral. Zunächst hatte Anhölcher nach Flanke Brößners den Ausgleich auf dem Fuß. Direkt anschließend wurde dann die nächste Angriffsaktion belohnt. Brößner, von Waidmann in Szene gesetzt, flankte präzise in den Strafraum und Robin Englert stellte den Ausgleich her. 20 Minuten waren gespielt, da war wieder Englert zur Stelle. Nach einem Ballverlust der Waldhofer spielte er seine Schnelligkeit aus und schloss zum umjubelten 2:1 ab.
Harmonia wollte den Ausgleich, konnte aber zwei gute Gelegenheiten nicht nutzen oder scheiterte an Viernheims Schlussmann. Einen Torwartfehler auf Waldhof-Seite konnte Englert nicht nutzen. Dafür machte es Anhölcher besser und erzielte nach 35 Minuten das 3:1, als er eine Unachtsamkeit der blau-schwarzen Hintermannschaft ausnutzte und sich durchsetzte. Kurz darauf zappelte der Ball wieder im Waldhofer Tornetz, jedoch ließ der Schiedsrichter den Treffer von Michael Wunderle nicht gelten und entschied auf Abseits - eine sehr umstrittene Entscheidung. Statt einem 4:1-Vorsprung stand es nach dem direkten Gegenzug 3:2. Ein kapitaler Fehlpass im eigenen Strafraum ging dem Waldhofer Anschlusstreffer vor dem Halbzeitpfiff voran.
Energische drückende Gäste
Die erste Torraumszene in der zweiten Spielhälfte hatten die blau-grünen Gastgeber. Der agile Englert lief alleine auf Waldhofs Schlussmann zu, verzog aber im Abschluss. Harmonia drückte aufs Tempo und setzte alles auf eine Karte. Vor allem bei langen und hohen Bällen und Standardsituationen sah Viernheims Hintermannschaft schlecht aus. So klärte Maier nach einem Eckball auf der Linie. Die PM kam kaum noch zu Entlastungsangriffen und hatte zu viel Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Die energisch drückenden Gäste wurden für ihr Bemühen belohnt und nach gut einer Stunde fiel der 3:3-Ausgleich. Die Führung für die Gäste lag in der Folge gleich dreimal in der Luft.
Nach einem Eckball war es dann soweit. Viernheims Defensive war nicht richtig sortiert und ließ Waldhof unbedrängt zur 4:3-Führung einköpfen. Doch wer dachte, das Spiel sei damit entschieden, wurde eines Besseren belehrt. Aus abseitsverdächtiger Position tankte sich Michael Wunderle über links an seinem Gegenspieler vorbei. Seinen Torabschluss konnte Waldhofs Schlussmann zwar noch parieren, jedoch war Anhölcher richtig zur Stelle und erzielte mit seinem zweiten Treffer den 4:4-Ausgleich.
Als Schiedsrichter Maurizio Nastasi nach vier Minuten Nachspielzeit abpfiff, ging eine Partie zwischen zwei Topmannschaften zu Ende, die alles zu bieten hatte. Die Viernheimer um Trainer Markus Scheidel können mit dem Unentschieden besser leben als der Gast aus Waldhof, konnten aber trotz einer 3:1-Führung am Ende nicht die erhoffte Revanche für die bisher einzige Saisonniederlage nehmen. So bleibt es vier Spieltage vor Saisonschluss noch etwas spannend. Die PM hat es aber weiterhin selbst in der Hand, den Vorsprung von drei Punkten über die Ziellinie zu bringen. zg
© Südhessen Morgen, Montag, 18.04.2016
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