Drei Spiele, null Punkte: Fußball-Verbandsligist TSV Amicitia Viernheim kommt einfach nicht in die Gänge. Auch gegen Neuling TuS Bilfingen reichte es beim 2:4 (0:4) nicht zum ersten Punktgewinn. Knackpunkt des Spiels war der Platzverweise nach 25 Minuten für den vor wenigen Tagen verpflichteten Ozan Kolcak, der mit seinem Handspiel einen Elfmeter verursachte, den TuS-Torjäger Oghuzan Celebi zur Gästeführung verwandelte.
Die jungen Viernheimer waren mit der Situation danach sichtlich überfordert. Anstatt zunächst auf Torsicherung umzustellen, wurde weiter gespielt, als wäre nichts geschehen. Prompt kassierten die Blaugrünen bis zum Seitenwechsel drei weitere Treffer. Damit war die Partie zur Pause eigentlich schon entschieden. Das 0:2 in der 31. Minute erzielte erneut Celebi, für das 0:3 zeichnete Mörgenthaler verantwortlich, ehe Celebi kurz vor dem Halbzeitpfiff sein drittes Tor markierte und sein persönliches Konto auf sieben Erfolge nach oben schraubte.
Viernheims Trainer Steffen Usler hatte sein Team gegenüber der Niederlage in Heidelberg-Kirchheim wieder deutlich durcheinander gewirbelt. Die Brüder Youel und Yigzaw Tesfagaber standen ebenso in der Startelf wie José Juan Gomez Albarran und Ozan Kolcak, der kurzfristig vom VfB Gartenstadt verpflichtet wurde. Dass der 20-jährige Abwehrspieler gleich bei seiner Premiere zur tragischen Figur werden würde, war natürlich Pech.
Im zweiten Abschnitt schalteten die Gäste einen Gang zurück, spielten ihre Konter nicht mehr so konzentriert zu Ende und wollten eigentlich nur noch das Ergebnis verwalten. Die Viernheimer mühten sich redlich, wobei zahlreiche Fehler immer wieder gute Möglichkeiten verhinderten. Auf der anderen Seite konnte sich Torhüter Jannis Weidner mehrfach auszeichnen.
Nicht mehr Tabellenletzter
In der Schlussphase tankten die Hausherren noch mal etwas Selbstvertrauen, als zwei Treffer für eine Ergebniskorrektur sorgten. Kapitän Christian Kuhn mit einem tollen Freistoßtreffer (80.) und Yigzaw Tesfagaber fünf Minuten vor dem Ende mit dem 2:4 sorgten dafür, dass die Blaugrünen die rote Laterne sogar noch an den TSV Reichenbach abgeben konnten. Mehr als ein schwacher Trost ist das für die Südhessen aber nicht. Der Fusionsverein geht schweren Zeiten entgegen. JR
© Südhessen Morgen, Montag, 05.09.2016
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